Coworking Spaces werden vorwiegend von Start-ups und Freiberuflern in Anspruch genommen. Bei diesem Modell werden – gegen eine Gebühr – Infrastruktur und Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt. So bietet die Berliner Blogfabrik Arbeitsplätze an, wobei die Benutzer kein Geld bezahlen, sondern Inhalte für ein Webmagazin schreiben. Mitunter machen sie auch Bilder oder laden Videos hoch; die „Gebühr“ ist verhandelbar.
Das Coworking Space-Prinzip
Eigentlich könnte man von einem gewöhnlichen Bürogebäude sprechen. Es gibt zahlreiche Räume, alle sind mit Licht durchflutet, überall befinden sich größere und auch kleinere Tische, an denen junge Menschen sitzen und vertieft in ihre Laptops blicken. Doch diejenigen, die hier arbeiten, sind nicht angestellt. Coworking Spaces – ein Prinzip, das vorwiegend von Freiberuflern, Start-ups oder auch Wissenschaftlern genutzt wird – hat sich zu einem erfolgreichen Trend entwickelt. Vor allem Personen, die keine Lust darauf haben, in den eigenen vier Wänden zu sitzen und ihrem Job nachzugehen, nutzen derartige Angebote. Sie nutzen derartige Möglichkeiten aber auch, damit sie auch mit anderen Menschen ins Gespräch kommen.
Die Zielgruppen? Start-ups, Wissenschaftler und Freiberufler
Ob der gegenseitige Austausch auch dabei hilft, mit den eigenen Projekten schneller voranzukommen oder mitunter neue Lösungen zu finden, wenn andere Leute um Rat gefragt werden? Am Ende ist jeder, der sich für das Modell entscheidet, für die Auslegung, wie er seinem Job vor Ort nachgeht, selbst verantwortlich. Diejenigen, die Coworking Spacesstellen anbieten, sind lediglich an der „Gebühr“ interessiert. Ob und inwiefern die Anwesenden ihrem eigentlichen Job nachgehen, Teams bilden, um anderen Anwesenden zu helfen oder nach zwei Tagen wieder gehen, weil sie mit dem System nichts anfangen können, ist für die Verantwortlichen nur von geringem Interesse.
Die Nachfrage steigt
Wer in einem derartigen Büro arbeitet, muss keine Miete bezahlen. In der Berliner Blogfabrik arbeiten 45 Menschen, die Texte für ein Online-Magazin schreiben. Pro Monat werden ein bis zwei Artikel geschrieben – das ist die Miete. Es können aber auch Videos oder Bilder bereitgestellt werden; je nach Schwerpunkt, wird die „Miete“ individuell vereinbart. Die restliche Zeit wird dem eigenen Projekt geschenkt. So gibt es Unternehmensberater, freie Autoren, Foodblogger, Instagrammer und Berlin-Blogger, die sich alle in dem Büro einfinden und ihrer Arbeit nachgehen. Es mag ein merkwürdiger Trend sein, der jedoch – wohl aufgrund der Tatsache, dass die Mietpreise immer teurer werden und Start-ups, Freiberufler oder Wissenschaftler nicht das notwendige Kapital haben, um die Büromieten zu bezahlen – immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Gemeinsam statt einsam
Warum derartige Modelle funktionieren? Büros sind teuer. Vor allem Freiberufler, die kein geregeltes Einkommen haben, kämpfen immer wieder mit den Mietzahlungen. Natürlich könnten sie auch daheim arbeiten. Viele der Anwesenden gaben jedoch an, sich kaum konzentrieren zu können. In den eigenen vier Wänden gibt es Ablenkung; das Telefon läutet, der Postbote ist an der Tür, die Spülmaschine ist nicht eingeräumt – im Büro ist es hingegen möglich, sich tatsächlich auf seine Projekte zu konzentrieren. Wer nur ein bis zwei Artikel im Monat schreiben muss oder ein Foto schießt und damit seine Miete bereits bezahlt, hat natürlich einen Glücksgriff gelandet. Coworking Space mag noch recht unbekannt sein. In Deutschland und Österreich hat sich bereits eine kleine Szene etabliert; richtig bekannt ist das Angebot aber dennoch nicht. Viele Menschen sind kritisch. Viele Freiberufler sind unsicher. Doch wie kann man Coworking Space tatsächlich vermarkten? Eine Möglichkeit bietet das Internet.
Die richtige Marketing-Strategie nutzen
Schlussendlich nutzen Freiberufler soziale Netzwerke. Ob Facebook, Google+, Twitter oder Instagram – genau hier findet sich die Zielgruppe all jener, die Coworking Space betreiben. Auf derartigen Plattformen kann das Modell vermarktet und gezielt beworben werden. Denn auch wenn die Nachfrage steigt, bedeutet das noch lange nicht, dass Coworking Space bereits derart bekannt ist, dass es keine Werbung mehr benötigt. Im Gegenteil. Der Trend ist neu und – abseits der typischen Freiberufler-Branchen – relativ unbekannt. Wer Coworking Spacesstellen anbietet, sollte daher die unterschiedlichen Social Media-Kanäle nutzen, um auch genügend Leute zu finden, die sich dafür interessieren.
Grundsätzlich ist das Internet eine hervorragende Quelle für neue Kunden für den eigenen Coworking Space. Wichtig ist neben der eigenen, professionellen Webseite auch die Analyse des Traffics. Wo kommen meine Kunden her? Wie lange bleiben Sie und was tun Sie auf meiner Webseite? Wie kann ich meine Webseite optimieren, dass die Besucher Plätze buchen? Diese Fragen sollte man sich stellen und die Webseite entsprechend anpassen.
Weiterhin ist auch Mundpropaganda ein wichtiges Tool für Coworking Spaces, wer seine ersten Kunden zufriedenstellt, wird schnell merken, dass diese das eigene Unternehmen weiterempfehlen. Daher sollte man am Anfang alles daran legen, seine Kunden so zufrieden wie möglich zu machen und auch nicht davor zurückscheuen, um eine Weiterempfehlung zu bitten.
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