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10 spannende Fakten über das Honen, die Sie noch nicht kannten 

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Beim Honen handelt es sich um ein hochpräzises Fertigungsverfahren, das zur Verbesserung der Oberflächenqualität von Werkstücken eingesetzt wird. Üblicherweise kommt es in der Metallverarbeitung zum Einsatz, um extrem glatte und maßhaltige Bauteile herzustellen. Doch obwohl das Honen in vielen Industriezweigen zum Alltag gehört, gibt es das ein oder andere Detail, das selbst Fachleuten nicht immer bekannt ist.

1. Honen ist präziser als Schleifen

Während das Schleifen oft zur Verbesserung der Oberflächenqualität eingesetzt wird, ermöglicht das Honen eine noch genauere Bearbeitung. Durch den Einsatz von speziell geformten Honwerkzeugen wird überschüssiges Material äußerst kontrolliert abgetragen. Die erzielbare Maßhaltigkeit liegt im Bereich von wenigen Mikrometern – und ist damit wesentlich genauer als beim Schleifen.

2. Honen wirkt sich positiv auf die Materialeigenschaften aus

Neben der Verbesserung der Oberflächengüte trägt das Honen auch dazu bei, Materialspannungen zu reduzieren. Dies geschieht durch den sanften Abtrag der obersten Materialschicht. Das Ergebnis sind langlebigere Bauteile mit erhöhter Verschleißfestigkeit.

Bauteile, die gehont wurden, weisen oft eine längere Lebensdauer auf, da die Mikrostruktur des Werkstoffs gleichmäßiger und belastbarer wird.

3. Honen findet in vielen Branchen Anwendung

Obwohl das Verfahren vor allem mit der Automobil- und Maschinenbauindustrie in Verbindung gebracht wird, gibt es zahlreiche weitere Einsatzgebiete:

  • Medizintechnik: Präzisionsbearbeitung von Implantaten wie Hüft- oder Knieprothesen.
  • Luft- und Raumfahrt: Bearbeitung von Triebwerkskomponenten, die höchsten Belastungen standhalten müssen.
  • Hydraulik: Herstellung von Zylindern und Ventilen für Hydraulikanlagen, um optimal abzudichten.
  • Werkzeugbau: Bearbeitung von Schneidwerkzeugen und Spritzgussformen für höchste Maßgenauigkeit.

4. Die geringen Schnittgeschwindigkeiten beim Honen sorgen für maximale Genauigkeit

Im Gegensatz zu anderen spanenden Verfahren wie Drehen oder Fräsen wird beim Honen mit vergleichsweise niedrigen Schnittgeschwindigkeiten gearbeitet. Dadurch kommt es zu einer besonders gleichmäßigen Bearbeitung, was zu einer besseren Oberflächenstruktur führt.

Die niedrige Schnittgeschwindigkeit verhindert zudem, dass sich das Werkstück zu stark aufheizt, wodurch thermische Spannungen reduziert werden.

5. Je nach Anforderung kommen verschiedene Honverfahren zum Einsatz

Je nach Anwendungsfall werden unterschiedliche Techniken eingesetzt:

  • Einstechhonen: Ein schneller Prozess für kurze Bohrungen mit hoher Präzision.
  • Durchgangshonen: Ideal für lange, tiefe Bohrungen mit gleichmäßiger Bearbeitung.
  • Drehhonen: Anwendung bei rotationssymmetrischen Bauteilen für perfekte Rundheit.

Jede dieser Techniken hat ihre eigenen Vorteile, abhängig davon, ob das Hauptziel die Optimierung der Oberflächenqualität oder verbesserte Maßgenauigkeit ist.

6. Rauheitswerte unter Ra 0,1 µm sind möglich

Die Rauheit eines Bauteils hat großen Einfluss auf seine Funktion. Besonders in Bereichen, in denen hohe Dichtheit oder reduzierte Reibung gefragt sind, wird das Honen genutzt. Durch moderne Präzisionsmaschinen sind Rauheitswerte möglich, die unter Ra 0,1 µm liegen – eine fast spiegelglatte Oberfläche.

7. 3D-Druck-Bauteile profitieren vom Honen

Additive Fertigungstechnologien wie der 3D-Druck haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Doch viele 3D-gedruckte Bauteile haben eine raue Oberfläche, die nachbearbeitet werden muss. Durch Honen lassen sich diese Oberflächen auf ein industriell nutzbares Maß glätten, ohne dass das Material dabei beeinträchtigt wird.

8. Das Schmiermittel wirkt sich auf das Endergebnis aus

Beim Honen kommen spezielle Schmier- und Kühlmittel zum Einsatz, die mehrere Funktionen erfüllen:

  • Verhinderung von Überhitzung
  • Abtransport von Partikeln
  • Verbesserung der Oberflächenqualität

Moderne Maschinen verfügen über Filtersysteme, die das Schmiermittel kontinuierlich reinigen und wiederverwenden, was die Effizienz des Prozesses steigert.

9. Das Honen hat eine lange Geschichte

Honen mag wie eine hochmoderne Technologie erscheinen, aber die Grundprinzipien wurden bereits vor über 100 Jahren entwickelt. Besonders in der Automobilindustrie wurde es früh eingesetzt, um Zylinderbohrungen in Verbrennungsmotoren zu optimieren. Heute ist das Honen ein unverzichtbarer Prozess in zahlreichen Industriezweigen und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

10. Weniger Reibung bedeutet mehr Effizienz

Bauteile, die durch Honen bearbeitet wurden, haben eine deutlich geringere Reibung. Das ist besonders wichtig für Motoren, Hydraulikzylinder oder Getriebekomponenten, da weniger Energie durch Reibungsverluste verloren geht. In der Automobilbranche führt dies zu einem reduzierten Kraftstoffverbrauch, während in der Industrie so Energieeinsparungen möglich sind.